Mozart Requiem in der Oranier-Gedächtnis –Kirche

 

Auf dem Programm stand Mozarts berühmtes Requiem, welches vom Chor des Volksbildungswerkes Klarenthal und der Kantorei Selzen gemeinsam mit dem Rheinhessischen Kammerorchester und vier Solisten zu Gehör gebracht wurde.

Die erwartungsvoll lauschenden Zuhörer wurden durch den Eingangschor des Introitus in dieses von Mozart kurz vor seinem Tode geschaffene Werk hineingetragen, das mit langsam ansteigender Tonfolge beginnt. Die Bassstimme setzt mit dem Thema des Introitus ein: „Requiem aeternam“, welches sodann von den übrigen Stimmen übernommen und aufgenommen wird. Das unmittelbar darauf folgende „Kyrie“ mit seinen gewaltigen, immer wiederkehrenden Fugenthemen und Koloraturen verlangte den Chören Stabilität und Größe ab, die sie in bemerkenswerter Weise zeigten. Herr Dekanatskantor Giuliano Mameli, Leiter beider Chöre und des Rheinhessischen Kammerorchesters, vermochte es als Dirigent hervorragend, die reinen, klaren Frauenstimmen und die wohlklingenden, kräftigen Männerstimmen zu einem Gesamtklang zu vereinen und damit die Botschaft des Requiems zu transportieren: das wunderbare Verwoben-Sein von Traurigkeit und Heiterkeit. Auch in den folgenden Teilen des Requiems wie dem „Confutatis“,  „Lacrimosa“ , „Sanctus“ oder auch „Hostias“ gelang es Sängern und Musikern das Dirigat von Herrn Mameli mit Einfühlungsvermögen umzusetzen und brachten den Zuhörern den eindrucksvollen Wechsel von voluminöser Dynamik und zarten, schwebenden Tönen nahe.

Die Sopranistin Friedgard Teschemacher, der Altus Oliver May, der Tenor Koan-Sup Kim und der Bassist Lars Riedel bildeten ein Solistenquartett von schöner Homogenität. Durch das Verschmelzen ihrer Stimmen und den Wechselgesang von Chor und Solisten entstand auf dem Fundament der Orchesterbegleitung ein Klangbild von Mozarts Requiem, in dem die Größe des Todes erfahrbar und ihm zugleich der Schrecken genommen wurde.

 

Auch die 25 Musiker des  Rheinhessischen Kammerorchesters haben unter dem Dirigat von Kantor Mameli musikalische Akzente setzen können und vervollständigten so den überaus positiven Gesamteindruck. 

Die Chöre agierten mit großem Engagement und bewirkten mit dem knapp einstündigen Werk bei den Zuhörern eine tiefe Sinneserfahrung. Nachdem die letzten Töne des „Communio“ verklungen waren, genoss das Publikum zunächst  noch einen Moment mit stillem Innehalten den Nachhall der wunderbaren Musik Mozarts und belohnte schließlich die musikalisch fundierte Aufführung  mit begeistertem und lang anhaltendem Beifall.

Die Chöre verabschiedeten sich mit der Zugabe „Ave Verum Corpus“ von Mozart und brachten damit einen rundum gelungenen Konzertabend zu einem harmonischen und stimmigen Abschluss.